Nach der Entbindung sind zunächst Hebammen und Ärzt*innen der Geburtsklinik oder des Geburtshauses Ihre ersten Ansprechpartner*innen. Innerhalb der ersten Woche nach Entbindung sollte einmal Milchbildung, Gebärmutterrückbildung und Wochenfluss beurteilt werde, auch die Abheilung von Op-Wunden oder Verletzungen. Wir empfehlen, wenn irgend möglich, in den ersten Wochen die Konzentration auf das Neugeborene bei Schonung der Mutter. Hilfreich kann die Homepage
www.mamaworkout.de sein.
Manchmal sind die frischen Eltern in dieser Situation überfordert, durch überzogene Erwartungen, durch den Hormonabfall nach der Entbindung kann es zum Baby-Blues, sogar zu richtigen Depressionen kommen. Hier kann das Video "Schwere Gefühle in der Schwangerschaft und nach der Geburt" auf der Homepage des Netzwerks Frühe Hilfen NZFH oder der BZGA , auch auf YouTube oder Instagram, einen unterstützen; hilfreich zum Erkennen auch der Edinburgh Depressions-Fragebogen nach der Geburt.
Treten keine Probleme auf, findet nach 6 Woche eine Abschlussuntersuchung in der Praxis statt.
In diesem Rahmen werden erneut Heilung und Rückbildung beurteilt, Blut abgenommen zum Erkennen einer Blutarmut, aber auch Themen wie Stillen und Ernährung, Sport und Rückbildungsgymnastik, weitere Familienplanung, Partnerschaft, Elternzeit, Kinderbetreuung, ggf. Wiedereinstieg in den Beruf besprochen.
Grundsätzlich empfehlen wir die Ernährung mit Muttermilch, denn diese ist praktisch (immer warm, immer da), führt zu einem verlängerten Immunschutz des Neugeborenen durch Abwehrstoffe in der Muttermilch, bis das Kind eigene Antikörper aufgebaut hat (verlängerter Netzschutz). Stillen fördert die Nachwehen und damit die schnellere Rückbildung der Gebärmutter. der mit dem Stillen verbundene Haut-und Blickkontakt unterstützt die Bindung und Entwicklung des Kindes. Ein Nachteil ist, dass -solange noch nicht Milch im Überfluss vorhanden ist, die dann aufbewahrt und bei Bedarf mit der Flasche auch vom Partner gefüttert werden kann,- die Ernährung des Kindes von der Mutter abhängt. Außerdem sollte in der Stillzeit weiter der Jodmangel in unserer Nahrung durch Einnahme von 0,1-0,2 g Jodid und zum Schutz der mütterlichen Knochen auch durch Vitamin D ausgeglichen werden. Auch für das Stillen gibt es Hilfen und Rat unter der Homepage des NZFH " Stillen: Passt das zu mir?"
Sollte das Stillen jedoch aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sei, gibt es sehr gute, dem Alter und den Bedürfnissen des Kindes angepasste Säuglingsnahrung.
Wie schon in der Schwangerschaft gilt auch in der Stillzeit: Jedes Kind ist anders, was bei dem einen passt, passt nicht zu dem anderen. Ratschläge sollen helfen, sind jedoch keine Gesetze. Vermeiden Sie sich durch zu hohe Erwartungen zu stressen.