Als Wechseljahre (Klimakterium) bezeichnet man den Zeitraum um die letzte monatliche Regelblutung (Menopause) einer Frau. In der Regel tritt die letzte Blutung zwischen dem 45. und dem 55. Lebensjahr ein. Die Wechseljahre trennen zwei Lebensabschnitte im Leben einer Frau: die fruchtbare Phase und die Zeit, in der keine Fortpflanzung mehr möglich ist. Als Prämenopause werden die Jahre vor der Menopause, als Postmenopause die Jahre danach bezeichnet.
In der fruchtbaren Phase reifen in den Eierstöcken laufend befruchtungsfähige Eier heran. Diese Vorbereitungen auf eine mögliche Schwangerschaft werden durch Geschlechtshormone gesteuert, die in den Eierstöcken gebildet werden. Die wichtigsten Hormone sind Östrogene und das Gestagen Progesteron (Gelbkörperhormon).
Um den Zeitpunkt der letzten Regelblutung hat der Körper ungefähr 400 Eisprünge hinter sich. Dann verändern sich die Eierstöcke, das Gewebe schrumpft und der Eisprung bleibt aus. Das hat auch Einfluss auf die Hormonproduktion. Zuerst sinkt der Gestagenspiegel im Blut, nach einigen Jahren wird auch weniger Ostrogen gebildet. Schließlich stellt der Körper die Hormonproduktion ganz ein. Während dieser Umstellungsphase treten bei etwa einem Drittel der Frauen keine oder unerhebliche Beschwerden auf, ein Drittel der Frauen haben -unterschiedliche lang verschiedene Beschwerden, die bei Bedarf behandelt werden können, bei einem Drittel sind sie so schwer, dass sie eine Therapie erfordern.
Bis Anfang letzten Jahrhunderts waren Wechseljahresbeschwerden wegen der geringen Lebenserwartung kaum bekannt. Durch den medizinischen Fortschritt verlängerte sich die Lebenszeit der Menschen, so dass Frauen heute ca. 30 Jahre ohne körpereigene Eierstockhormonproduktion leben. Bis heute sind aus medizinischer Sicht nur Nachteile des langfristigen Hormonmangels bekannt. Hinzu kommt, dass in unserer westlichen Gesellschaft die ältere Frau an Status verliert, während in anderen Kulturen das Ansehen der Frau mit den Jahren steigt.
Zeit des Umbruchs und der Veränderungen
Wie eine Frau die Wechseljahre erlebt, hängt vielfach von ihrer Lebenssituation, der weiteren Gesundheit, dem beruflichen und finanziellen Umfeld, ihrer Einstellung zu Veränderungen in ihrem Leben und in ihrem Körper ab. Für viele Frauen ist diese zeit eine Umbruchszeit in vielerlei Hinsicht. In Familien gehen die Kinder aus dem Haus, oft fehlt zunächst eine sinnvolle Aufgabe. Zudem werden die eigenen Eltern alt, häufig pflegebedürftig. Frauen bemerken Einschränkungen der körperlichen und geistigen Aktivität, der Attraktivität. Einige Frauen freuen sich über das Ende der Monatsblutungen und gegebenenfalls der damit verbundenen Beschwerden, es gibt keine Verhütungsprobleme mehr. Frauen, die sich "befreit" fühlen, können einen neuen Abschnitt genießen